Generation’89 - Erwachsenwerden im Wendejahr in der Kinobar „Prager Frühling“

Lichtfest Leipzig 2017: Filmemacherin Anke Ertner im Gespräch mit Moderator Claudius Nießen. Foto: LTM / Punctum_Stefan Hoyer
Lichtfest Leipzig 2017: Filmemacherin Anke Ertner im Gespräch mit Moderator Claudius Nießen. Foto: LTM / Punctum_Stefan Hoyer

Vor einem Monat war Filmemacherin Anke Ertner zu Gast auf der Lichtfestbühne und sprach mit Claudius Nießen nicht nur über ihren preisgekrönten Dokumentarfilm „Generation ´89 – Erwachsenwerden im Wendejahr“, sondern auch über die im Film widergespiegelte Zerrissenheit der damaligen Jugend und die Brüche, die zwischen Freunden, aber auch in der Familie entstanden. 1989 empfand sie als ein Jahr ohne Eltern: „Jeder hat ´89 anders erlebt, aber bei fast allen waren die Eltern so beschäftigt mit ihrem neuen Leben in einem neuen Land. Viele Entscheidungen musste unsere Generation damals alleine treffen.“

Generation ‘89“ ist am Donnerstag, 9. November, 18 Uhr, in der Kinobar „Prager Frühling“ zu sehen.

Es ist die bisher nicht erzählte Geschichte der Wiedervereinigung - das Wendejahr aus Sicht von sechs Teenagern aus Ostdeutschland. Sie erinnern sich gemeinsam an das, was vor einem Vierteljahrhundert geschah. Damals, im Herbst ’89, sind sie zu jung, um später in die üblichen Raster von “Stasiopfer”, “Ostalgiker” oder “Jammerossi” zu passen, aber auch bereits zu alt, um im neuen Deutschland einfach unbekümmert weiter erwachsen zu werden. Gemeinsam reisen sie zurück in eine Zeit, die sie so ganz anders erlebt haben, als die meisten Menschen auf der Welt denken. Anke und ihre Freunde sind zwischen 14 und 18 Jahre als die Mauer fällt. Ihre Eltern sind Lehrer, Pfarrer oder NVA-Offizier, Journalisten oder Regime-Kritiker. Im Übergang vom Kind zum Erwachsenen werden die Eckpfeiler ihrer gesamten Existenz in Frage gestellt. Elternhaus, Schule, Staat, was war überhaupt wahr an dieser Kindheit in der DDR? Für sie, die Generation ’89, ist der Fall der Mauer weder Moment der Freude noch der Trauer. Sie sehen ungläubig zu wie ihr bisher gelebtes Leben von einem Tag auf den anderen für ungültig erklärt wird.


Deutschland 2015 von Anke Ertner, 72 min., Dokumentarfilm
www.generation89film.de

Donnerstag, 9.11., 18:00 Uhr (Filme gegen das Vergessen)
Kinobar Prager Frühling
Bernhard-Göring-Straße 152
Haus der Demokratie
04277 Leipzig
www.kinobar-leipzig.de

Kartenvorbestellungen und -reservierungen sind nicht möglich, Tickets sind ausschließlich vor den Filmen erhältlich.

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