Freiheit Einheit Denkmal: Politische Denkmale in Leipzig

Glocke der Demokratie, Modell, 1999: PUNCTUM/Franke
Glocke der Demokratie, Modell, 1999: PUNCTUM/Franke

Ausgehend von den Dokumenten zu diesem jüngsten Denkmalsprojekt blickt die Ausstellung auf die Geschichte umstrittener, veränderter und vergessener Leipziger Denkmale der letzten 150 Jahre zurück Fotos, Dokumente und Modelle zeigen umstrittene, veränderte und vergessene Denkmale und regen zur Diskussion an. Es wurden die Geschichten von sieben bedeutenden Leipziger Monumenten bis 1990 und solchen der jüngsten Vergangenheit erforscht. Sie werden im Zusammenhang mit weiteren Leipziger Ehrungen erzählt, sodass ein facettenreiches Bild der politischen Erinnerungskultur entsteht. Viele Denkmalsformen waren durchaus zeittypisch und wurden in anderen Städten Deutschlands ähnlich errichtet. Dazu gehören das Siegesdenkmal auf dem Marktplatz (1888) oder der sozialistische Ehrenhain auf dem Südfriedhof (1946/1986).

Es werden ungewöhnliche Projekte vorgestellt wie das Denkmal für den Komponisten Richard Wagner, das ab 1934 unter nationalsozialistischem Einfluss als monumentales Nationaldenkmal gebaut werden sollte. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden mehrere moderne Denkmale für Persönlichkeiten errichtet, die in der DDR aus politischen Gründen kaum geehrt worden waren, etwa Carl Friedrich Goerdeler.

Mit der Gestaltung des Nikolaikirchhofs durch Säule, Brunnen und Lichtsteine oder der Glocke der Demokratie auf dem Augustusplatz wurden erste Wegmarken zur Erinnerung an den Herbst 1989, dieses bedeutendste Ereignis der jüngeren Stadtgeschichte gesetzt.

Die Ausstellung zeigt Fotos, Dokumente und originale Objekte aus den Sammlungen des Museums, aus Archiven und von privaten Leihgebern. Darunter sind bisher unbekannte Aufnahmen vom Guss des Stalindenkmals oder Entwurfszeichnungen des Richard-Wagner-Nationaldenkmals. Zum Nachdenken über den Sinn von Denkmalen lädt das Filmprojekt DENK MAL MIT! ein, das Teil der Ausstellung ist. Jugendliche haben über mehrere Monate Interviews mit Leipzigern geführt und diese filmisch umgesetzt. Das Jugenprojekt wurde gefördert von der Bürgerstiftung Leipzig und der Stiftung Demokratische Jugend, Programm »Zeitensprünge«.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Für die großzügige Unterstützung dieser Publikation danken wir dem Kulturamt der Stadt Leipzig.

Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Ort: Altes Rathaus, Markt 1, 04109 Leipzig

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