In Vorbereitung auf das Lichtfest Leipzig initiierten HGB und LTM das Symposium "Wir sind das Volk"

Über 50 Interessierte folgten den Diskussionsrunden am Freitag in der HGB. Foto: LTM GmbH
Über 50 Interessierte folgten den Diskussionsrunden am Freitag in der HGB. Foto: LTM GmbH

Mit einem gemeinsamen Symposium stimmten die Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) und die Leipzig Tourismus und Marketing (LTM) GmbH am Freitag auf das Lichtfest Leipzig am 9. Oktober ein.

In verschiedenen Diskussionsrunden und Vorträgen analysierten Historiker, Künstler und Medienwissenschaftler die Losung "Wir sind das Volk" und betrachteten diese auch im Kontext aktueller politischer Konflikte. Zu den Rednern zählten unter anderem die Lichtfest-Künstler Ulrich Polster und Mischa Kuball sowie das Künstler-Duo Radjo Monk und Edith Tar, die das Symposium nutzten, um sich auf ihre Projekte für den 9. Oktober vorzubereiten.

Geleitet wurde das Symposium, neben dem HGB-Absolventen Sven Bergelt, von Prof. Dieter Daniels, der das Lichtfest Leipzig von Beginn an inhaltlich mit begleitet und bereits im Sommer 2013 an einem thematischen Workshop in Vorbereitung des diesjährigen Lichtfestes maßgeblich beteiligt war.

Statements:

Radjo Monk & Edith Tar:

"Ich war als Besucher beim Lichtfest 2009 dabei und war sehr beeindruckt von der Atmosphäre. In diesem Kontext hat man das Erlebte noch einmal völlig neu wahrgenommen. Umso mehr freue ich mich, dass wir dieses Jahr mit einem eigenen Beitrag beim Lichtfest Leipzig vertreten sein werden. Das Symposium ist hochgradig spannend. Unseren künstlerischen Beitrag wird es insofern beeinflussen, als dass wir das heute Diskutierte in der Auswahl des historischen Materials, welches wir zeigen, einfließen lassen."

Ulrich Polster:
"Die Teilnahme am Lichtfest in diesem Jahr hat für mich als Leipziger, der ich die Friedliche Revolution damals unmittelbar miterlebt habe, natürlich eine besondere Bedeutung. Dieser Moment der Rückschau auf das Ereignis vor 25 Jahren, das ist ein sentimentaler Moment für mich."

Mischa Kuball:
"Mit dem Lichtfest wird das Versprechen an die Demokratie jährlich erneuert. Das ist eine tolle Sache und deswegen freue ich mich, dass ich hier mitwirken darf. Mit meinem Projekt will ich die Energie, die damals vor 25 Jahren von 70.000 Menschen ausging, erneut vergegenwärtigen."

Zum Lichtfest Leipzig 2014

Am 9. Oktober 1989 legte Leipzig den Grundstein für die deutsche Einheit. An diesem Tag fand die entscheidende Großdemonstration gegen das damalige DDR-Regime statt - 70.000 Menschen stellten die Weichen für weitreichende Veränderungen. Mit den Rufen "Wir sind das Volk" und "Keine Gewalt" sammelten sie sich zum gewaltlosen Marsch über den Leipziger Innenstadtring.

Am 9. Oktober 2014 jähren sich diese Ereignisse zum 25. Mal. Den Dreh- und Angelpunkt der Feierlichkeiten bilden das Friedensgebet in der Nikolaikirche und das Lichtfest Leipzig, das sich über den gesamten Innenstadtring, entlang des historischen Demonstrationsweges von 1989, erstreckt.

Internationale Künstler schaffen mittels Licht, Audio, Video, Performance und Musik wechselnde Blickwinkel und stellen aktuelle Bezüge her. Plätze entlang der Wegstrecke erhalten thematische Akzente, die mit der historischen Entwicklung einhergehen. Ein Vierteljahrhundert nach der Friedlichen Revolution ist der Freiheitsgedanke für Hunderttausende Teilnehmer wieder erlebbar, unter ihnen auch der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck sowie die Staatspräsidenten von Polen und Ungarn sowie die tschechischen und slowakischen Präsidenten.

An dem anschließenden langen Leipziger Themenwochenende beschäftigen sich zahlreiche Kultureinrichtungen mit dem Herbst 1989. Die authentischen Orte der Friedlichen Revolution werden Teil eines Panoramas, das das Lichtfest Leipzig als kulturdynamischer Parcours begleitet.

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